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Ist Gründen nur etwas für Superheroes?

Müssen Gründer*innen bestimmten Vorstellungen entsprechen? Welche Anforderungen sind Klischees, welche sind echte Herausforderungen? Was ist, wenn man sich nicht mit den Erfolgreichen und Berühmten in der Start-up-Blase identifizieren kann? Diesen und weiteren Fragen sind wir bei der protoTYPES Cologne 2022 auf den Grund gegangen und waren dafür in der Aula unserer Uni.

Am 13. Oktober 2022 begrüßten wir vier Gründer*innen und eine Professorin mit den unterschiedlichsten Hintergründen, die ihre Geschichten und Erfahrungen, mit einem großen Publikum an Studierenden und vielen anderen Gästen teilten. So viel Diversity – in jeder Hinsicht – gibt es bisher nur selten im Kölner Start-up-Ökosystem.

Gründung abseits von Klischees

Dana Pietralla, Gründerin von paged und Absolventin der Uni, hatte die Idee eine Software zu entwickeln, die zur Barrierefreiheit und Inklusion in der digitalen Welt beiträgt. Durch ihre wissenschaftliche Expertise als Psychologin legte sie den Grundstein des Produkts – das Business-Know-how lernte sie – auch mit unserer Hilfe. Sie sprach über Herausforderungen, Erkenntnisse und ihren Alltag als Gründerin und gab den Studierenden den Tipp: Nicht zu viel vornehmen, damit genug Kraft für die Entwicklung des Unternehmens bleibt und die Motivation nicht verloren geht.

Behind the Curtain. The exciting story of a problem solver

Angereist von der Cote d’Ivoir, berichtete Patricia Zoundi Yao von den vielen Momenten, in denen sie sich überwinden musste nicht aufzugeben, aufgrund der vielen Herausforderungen. Mit ihrem Fintech als Social-Start-up, gibt sie Frauen aus ländlicheren Gebieten die Möglichkeit in die Arbeitswelt einzusteigen.

Von der Erinnerungsforschung zum Silicon Valley

Dr.‘in Julia Shaw, Gründerin von Spotund dreifache Bestsellerautorin, gründete in dem Jahr der #MeToo-Bewegung und landete ohne großen Plan mit ihrem Start-up im Silicon Valley. Ihr Produkt: ein Chatbot, über den Diskriminierung und sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz gemeldet werden können. Auch sie thematisierte, wie Dana Pietralla, die Herausforderungen im Wissenschafts-Wirtschafts-Transfer. Ihr Tipp: richtig Zuhören! Man lernt aus jedem Gespräch, wenn man richtig hinhört.

Zum Abschluss ein Panel

Bevor der Abend mit Networking, Brezeln und Kaltgetränken ausklang, kamen Dana Pietralla, Mona Mensmann und Daniel Jung auf die Bühne, unterhielten sich über Learnings aus ihrer Gründung und beantworteten Fragen aus dem Publikum. So erzählte Daniel Jung, auch bekannt als Mathe-Daniel, dass er sein Studium abbrach und das machte, was er gut kann: Mathe leichtverständlich erklären, in selbst aufbereiteten Videos. Anfangs war die Welt noch nicht bereit für seine Idee – aber er blieb dran, mit bekanntem Erfolg.

Mona Mensmann, die zum Thema „Entrepreneurship: born or made?“ an der Universität zu Köln forscht, dazu:

Überflieger*innen sind nicht gleich erfolgreiche Gründer*innen. Es kommt auf Eigenschaften an, die man trainieren kann. So sind z.B. Eigeninitiative und – salopp gesprochen – der unternehmerische Geist wichtiger als Business-Know-how.
Mona Mensmann
Associate Professorin an der Universität zu Köln

Jenseits aller Klischees spielte bei allen Gründungsgeschichten Wandlungsfähigkeit und Beharrlichkeit eine große Rolle: die eigene Idee auch immer wieder neuzugestalten, anzupassen und ihr eine andere Richtung zu geben.

Wir freuen uns auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt: protoTYPES Cologne!